FrauengesundheitZyklusregulierung Teil 1

Der perfekte Zyklus – eine Ausnahmeerscheinung?

Teil 1 einer Reihe zur Zyklusregulierung 

 

Zyklusregulierung Teil 1

Vor kurzem las ich Auszüge einer Studie zum Thema Zyklusstörungen aus dem Jahre 1997 (Belsey/Pinol „Menstrual bleeding patterns in untreated women) aus der hervorging, dass nur 22,42 % der Frauen einen völlig unauffälligen, normalen Zyklusverlauf haben.

Alle anderen hatten Störungen im Zyklus. Diese Probleme teilten sich folgendermaßen auf, immer bezogen auf einen Vergleichszeitraum von 90 Tagen:

Fast 28 % der Frauen leiden unter Amenorrhoe: das heißt, sie haben während drei Monaten nicht eine einzige Blutung.

Ca. 18 % haben Oligomenorrhoe, also lange Zyklen, was heißt, dass sie innerhalb von 90 Tagen weniger als 3 Blutungen haben.

Metrorrhagie, also unregelmäßige Blutungen (mal mehr als 5, mal weniger als 3 Blutungen innerhalb der 90-Tages-Zeiträume) kamen bei ca. 16 % der Frauen vor.

Lange Blutungen – sogenannte Menorrhagie – mit mindestens einer Blutung innerhalb von 90 Tagen, die länger dauert als 14 Tage, kommt bei ca. 12 % der Frauen vor.

Die Polymenorrhoe, das sind sehr kurze Zyklen die dazu führen, dass innerhalb von 90 Tagen mehr als 5 Regelblutungen auftreten, haben mehr als 3 %.

Ich finde das ziemlich erschreckend, zumal viele dieser Frauen auch Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. In der Frauenarztpraxis wird diesem Thema meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung geschenkt und viel zu schnell mit Hormonbehandlungen „Symptomkosmetik“ betrieben.

Ein regelmäßiger Zyklus ist Ausdruck von Gesundheit! Jede Störung hier hat auch Ursachen, und die lohnt es sich, einmal zu betrachten. Denn hier kommt die gute Nachricht: In fast allen Fällen lässt sich ein Zyklus regulieren und verbessern!

 

Wie sieht ein perfekter Zyklus aus? 

gesund seinVor allem ist er regelmäßig, mit einer Länge zwischen 24 Tagen und 30 Tagen.

Die Regelblutung selbst wäre zwischen drei und fünf Tage lang, kaum oder überhaupt nicht schmerzhaft, das Blut hätte eine frisch rote Farbe und wäre flüssig ohne größere Klumpen oder Fetzen.

Ca. 10 – 12 Tage nach Beginn der Regelblutung würde sich etwas fadenziehender Schleim bemerkbar machen, der den nahenden Eisprung ankündigt. Der Eisprung selber würde dann völlig unbemerkt zwischen dem 12. – 14. Tag des Zyklus stattfinden, und zwar ohne jeglichen Schmerz oder Zwischenblutungen.

Danach schließt sich im perfekten Zyklus eine 12 – 14 Tage lange Phase an, in der die nun gut aufgebaute Schleimhaut optimal durchblutet wird, um eventuell einen Embryo aufzunehmen. In dieser Zeit gibt es weder:

 

  • Brustspannen
  • Schlechte Laune
  • Geschwollene Knöchel oder Gewichtszunahme
  • Schmierblutungen

 

Wenn keine Schwangerschaft eingetreten ist, würde danach wieder die nächste Regelblutung einsetzen.

Die Temperatur in diesem Zyklus wäre zweiphasig, den Eisprung könnte man klar an einem Temperaturanstieg. um ca. 0,3 – 0,4 Grad Celsius erkennen.

 

Den Zyklus optimieren 

Haben Sie so einen Zyklus? Dann sind Sie eine Ausnahme!

Wenn nicht, dann gibt es vor allem mit der Chinesischen Medizin, aber auch durch Veränderungen in der Ernährung und Lebensführung sowie mit orthomolekularer Medizin verschiedene Möglichkeiten, dort hin zu kommen.

 

Der perfekte Zyklus aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) 

 

Yin und Yang im ZyklusDer weibliche Körper sammelt jeden Monat eine bestimmte Menge an „besonderem“ Blut in einer „besonderen“ Leitbahn: Dieses Blut nennt man „Tian Gui“, was soviel wie „himmlisches Blut“ bedeutet. Es sammelt sich im sogenannten „Chong Mai“ an. Dieses himmlische Blut soll den Embryo ernähren, wenn es zu einer Schwangerschaft kommt. Gleichzeitig wird in der ersten Zyklushälfte das „Yin“ aufgebaut. Yin steht für Struktur, Anzahl und Qualität der Eizellen und einer gut aufgebauten, dreischichtigen Gebärmutterschleimhaut.

Sind Yin und Blut aufgebaut, findet ein Wandel statt: der Eisprung! Die Eizelle verlässt ihren Follikel – ein Prozess, der Dynamik erfordert. Diese Dynamik ist ein Ausdruck von ausreichend „Qi“, der Energie, die frei und ungehindert fließen soll.

Der Eisprung bildet auch den Wandel vom „Yin“ zum „Yang“ ab: ab sofort wird vor allem für gute Durchblutung der Struktur, also der Gebärmutterschleimhaut gesorgt. Außerdem steigt die Körpertemperatur, weil Yang eine warme Qualität hat. Wenn es in diesem Zyklus nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist, wird die Regelblutung eingeleitet: der Chong Mai führt das Tian Gui mit der Regelblutung nach unten ab. Wichtig sind hier die Richtung und auch die Ausgewogenheit dieser Bewegungsenergie.

Der Beginn der Menstruation stellt dann wieder den Übergang von der Yang-Phase in eine neue Yin-Phase dar. Wenn der Wechsel gut und geschmeidig gelingt, ist die Blutung schmerzlos und es sinkt die Körpertemperatur innerhalb von 24 Stunden wieder.

 

Wenn Sie Ihren Zyklus gerne regulieren möchten, bietet Ihnen das viele Vorteile: Sie haben bessere Chancen, schwanger zu werden, oder können viel einfacher auf natürliche Verhütungsmethoden zurückgreifen. Sie werden weniger Probleme mit Schmerzen oder Unpässlichkeiten haben, und Sie haben die Chance, eventuell auf Medikamente und Hormone verzichten zu können.

Eine gute Vorbereitung stellt das Führen einer Temperaturkurve dar: hier können Sie sich ein Kurvenblatt herunterladen.

Ich berate Sie gerne bei Problemen mit Ihrem Zyklus. Machen Sie einen Termin in meiner Praxis aus oder lassen Sie sich einen Termin für eine online-Beratung geben.