FruchtbarkeitFamilien mit zwei Kindern

Wenn das Zweite nicht kommen will

der Fachbegriff dafür ist „sekundäre Infertilität“. Leider trifft dies bis zu 10 % aller Paare: vielleicht gab es schon beim ersten Mal Schwierigkeiten mit dem Schwanger werden – das muss aber nicht immer sein. Oft liegt es ganz einfach daran, dass mit zunehmendem Alter die Chancen schlechter werden. Aber auch andere Ursachen kommen in Betracht.

sekundäre InfertilitätIn meiner Praxis erlebe ich häufig folgende Konstellation: Die Frau ist nicht mehr ganz so jung, meistens bereits Ende dreißig oder auch noch älter. Das liegt oft daran, dass viele Paare erstmal abwarten möchten, bis das Erstgeborene aus dem Gröbsten raus ist. Und bis sie dann mit dem zweiten Kind in die Planung gehen, vergeht viel kostbare Zeit. Kostbar im Sinne von Verlust der Fruchtbarkeit – denn mit Mitte dreißig sackt die Fruchtbarkeit bei Frauen merklich ab. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Chance, schwanger zu werden, mit jedem Jahr um einen Prozentpunkt abnimmt. Wenn Sie also 25 sind, so liegt die Chance in einem Zyklus schwanger zu werden bei ca. 25. %. Zehn Jahre später, mit 35 Jahren, leider nur noch bei 15. %. Das erklärt schon mal Vieles. Aber auch andere Faktoren können sich erschwerend auswirken: Wenn Sie schon ein kleines Kind zuhause haben, ist es oft nicht mehr so einfach, Zeit für liebevolle Zweisamkeit zu finden. Vielleicht schläft der kleine Spatz oder die süße Maus ja auch Nacht für Nacht mit im Eltern-Bett?

Vielleicht ist auch einfach der Alltag durch die Doppel- und Dreifachbelastung Kind, Job und Haushalt so anstrengend, dass die Lust auf der Strecke bleibt. Und nun ergibt sich ein einfaches Rechenbeispiel: Bei einer 15 prozentigen Chance auf Schwangerschaft pro Monat kann es ohne weiteres ein Jahr dauern, bis Sie endlich schwanger sind. Jetzt stellen Sie sich vor, jeden zweiten Monat verpassen Sie den optimalen Zeitpunkt aus oben genannten Gründen: dann sind wir ganz schnell bei mehr als zwei Jahren – statistisch gesehen. Und in zwei Jahren sinkt Ihre Fruchtbarkeit dann nochmal um zwei Prozentpunkte nach unten ab.

 

Was tun bei sekundärer Infertilität?

Grund genug, einen Masterplan zu erstellen: Lassen Sie doch bitte erneut bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Arzt medizinisch abklären, ob der sekundären Infertilität vielleicht organische Ursachen zugrunde liegen. Auch die Spermiogramme werden im fortgeschrittenen Alter schlechter! Wenn sich hier behandlungsbedürftige Probleme zeigen, dann warteten Sie nicht zu lange mit der Therapie. Und ansonsten: Mehr denn je profitiert Ihre Fruchtbarkeit von einer guten Vorbereitung zum Beispiel mit einer typgerechten, fruchtbarkeitsfördernden Ernährung – in meinem Kurs Ernährung bei Fruchtbarkeit bekommen Sie auch extra-Tipps wie Sie zum Beispiel Alterungsprozesse verlangsamen können und Ihre Keimzellen schonen können. Oder auch die Versorgung mit Mikronährstoffen: Kennen Sie das auch? Der süße kleine Fratz will partout kein Gemüse essen? Vielleicht stecken Sie gerade auch in der „Spaghetti-mit-Tomatensoße-Phase“ oder Fischstäbchen stehen hoch im Kurs. Ja, ich weiß! Es macht wirklich mehr Arbeit, für sich dann auch noch extra kochen zu müssen! Aber es lohnt sich: In den meisten Gerichten, die Ihr Kind liebt ist nicht das drin, was Ihr Körper dringend braucht (das gilt leider auch für den des Kindes!). Und trotzdem werden Sie um des lieben Friedens willen nicht dauerhaft einen Bogen um die kindgerechten Köstlichkeiten machen können. Mein Rat: Kompromisse! Und so gehen Sie auch mit gutem Beispiel voran!

 

Und noch ein Tipp: schaffen Sie Raum für Zweisamkeit! Eine gute Planung ist jetzt wichtiger denn je. Vielleicht mal ein Abend zu zweit und zuhause bleibt der Babysitter. Oder haben sich nicht Oma und Opa schon öfter angeboten, das Enkelkind auch mal bei sich übernachten zu lassen? Dann nehmen Sie das ruhig öfter an! Verlorene Zeit ist nämlich unwiederbringlich!

Sie können auch gerne zu mir in die Praxis kommen und wir überlegen gemeinsam, was es noch für Möglichkeiten zur Förderung geben kann. Denn: das zweite Kind wird genau so herbei gesehnt wie das erste! Und hören Sie nicht auf Sprüche wie: „Was hast du denn? Du hast doch schon ein Kind!“ Der Druck, der sich bei der sekundären Infertilität einstellt, kann genau so groß sein, wie bei Paaren die noch gar kein Kind haben. Das einzige was zählt, ist Ihr Gefühl!