Fruchtbarkeitstillende Mutter

 

Zu viel Prolaktin kann das Schwanger werden erschweren

 

Prolaktin ist ein Hormon, dass normalerweise während der Stillphase in großen Mengen gebildet wird. Es fördert den Milcheinschuss und die Milchbildung nach der Geburt. Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass man wahrscheinlich nicht schwanger wird, während man noch stillt – das liegt am Prolaktin.  Denn eine weitere Wirkung, neben der Milchbildung, ist die Hemmung der Eizellreifung. Mit anderen Worten: bei einem hohen Prolaktinspiegel findet keine oder nur eine stark verzögerte Eizellreifung statt. Und ohne Eisprung auch keine Befruchtung.

Prolaktin wird im Gehirn gebildet und zwar in der sogenannten Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse. Aus diesem Grund gibt es unterschiedliche Ursachen für eine Überproduktion: Verschiedene Medikamente, z.B. Psychopharmaka, die auf die Hypophyse wirken, können auch die Prolaktinausschüttung beeinflussen. Aber auch alle anderen Funktionsstörungen in diesem Bereich können sich auswirken. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen einer Unterfunktion der Schilddrüse und einem erhöhten Prolaktinspiegel.

 

Symptome und Diagnose einer Prolaktinämie

Prolaktin und KinderwunschDa die Ausschüttung von Prolaktin von vielen Faktoren beeinflusst wird, ist sie nicht über den Tag hin konstant. Nachts finden sich in der Regel sowieso höhere Werte als tagsüber. Der Prolaktinspiegel ist auch je nach Zyklusphase unterschiedlich hoch. Das macht eine eindeutige Diagnose anhand der Blutuntersuchung schwer. Wenn es bei Ihnen Hinweise auf das Vorhanden sein einer Prolaktinämie gibt, z.B.

  • lange Zyklen
  • Ausbleiben oder Verzögerung des Eisprungs
  • starkes prämenstruelles Syndrom (z.B. starkes Spannungsgefühl in den Brüsten in der zweiten Zyklushälfte)
  • Milchabsonderung der Brüste
  • „Vermännlichung“ – als Nebenwirkung des erhöhten Testosteronspiegels bei Prolaktinämie
  • eine sehr unruhige Temperaturkurve mit starken Schwankungen vor allem in der ersten Zyklushälfte

oder wenn im ersten Bluttest grenzwertige oder leicht erhöhte Werte festgestellt wurden, dann sollten Sie sich  überlegen, einen sogenannten Prolaktin-Stimulationstest durchführen zu lassen. Hier wird nach der ersten Blutabnahme ein Medikament gespritzt, dass die Ausschüttung von Prolaktin fördert. Dann wird nach ca. 30 Minuten Wartezeit erneut Blut abgenommen und wieder auf Prolaktin getestet. Der Wert darf hier nur innerhalb bestimmter Grenzen ansteigen – ist er zu hoch, deutet dies auf eine überschießende Prolaktinfreisetzung unter bestimmten Umständen hin – z.B. als Antwort auf Stress oder auch auf Prolaktinspitzen in der Nacht.  Diese Untersuchungen werden von Ihrem Arzt/Ärztin veranlasst. Sprechen Sie sie ggf. darauf hin an.

Schulmedizinisch wird ein erhöhter Prolaktinspiegel erfolgreich mit Medikamenten behandelt. Die naturheilkundliche Begleitung der Therapie richtet sich vor allem auf die Verbesserung der zugrunde liegenden Problematik.

 

Behandlungsmöglichkeiten Prolaktin und Kinderwunsch

Erhöhte Prolaktinwerte können wir naturheilkundlich behandeln, aber bei Kinderwunsch erzielen wir die besten Erfolge mit einer Kombination aus Schulmedizin und komplementären, naturheilkundlichen Methoden.

In erster Linie stehen hier stressauslösende Faktoren im Fokus: Wir versuchen, über Akupunktur und stressreduzierende Methoden wie Hypnose, Selbsthypnose und entsprechende Übungen für den Alltag die innere Anspannung und die qi-Stagnation zu lösen. Zusätzlich können wir die chinesische Kräuterheilkunde einsetzen: Ihre Rezepturen werden dann individuell mit prolaktinsenkenden Kräutern angereichert. Dies braucht allerdings ein wenig Zeit, um nachhaltig wirken zu können. Auch Mönchspfeffer – agnus castus – hat, langfristig und über den gesamten Zyklus hinweg eingenommen, eine positive Wirkung auf die Regulierung des Prolaktinspiegels.

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