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Körpergewicht und Fruchtbarkeit
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Fruchtbarkeit?
JA! Und das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Zwar ist auch Untergewicht nicht gut für die Fruchtbarkeit, aber in unserer Gesellschaft ist Übergewicht ein viel größeres Thema.
Übergewicht bringt den Hormonhaushalt durcheinander, weil Fettgewebe das weibliche Hormon Östrogen bildet und speichert. Je mehr Fettgewebe vorhanden ist, umso größer sind die Störungen, die dadurch entstehen können. Und diese schlagen sich oft negativ auf die Fruchtbarkeit nieder. Bei vielen Frauen mit unregelmäßigen Zyklen kann das PCO-Syndrom eine Rolle spielen. PCO-Syndrom geht häufig mit Übergewicht einher.
Jetzt mag man vielleicht denken: toll, viel Östrogen fördert doch die Eizellreifung! Das stimmt aber nur in Maßen – und auch nur so lange der Körper nicht versucht, diesen Östrogenüberschuss mit einer Erhöhung des Testosterons wieder auszugleichen. Dazu kommt, dass zu viel Östrogen die Produktion des FSH – des follikelstimulierenden Hormons – blockiert. Unser hormonelles Gleichgewicht ist sehr empfindlich. Wenn auch nur ein einziges Hormon „aus der Reihe“ fällt, ändert sich oft das ganze Gefüge. Fettgewebe ist nicht nur in der Lage, Östrogen zu bilden, sondern auch noch eine ganze Reihe andere Hormone.
Gleichzeitig führt Übergewicht schnell zu einer Insulinresistenz der Zellen. Das heißt, dass auch die Eizellen, die in der Reifungsphase einen ausgesprochen hohen Stoffwechsel haben, nicht mehr gut versorgt werden. So führt Übergewicht dann auch zu einer verminderten Eizellqualität.
Übergewicht und Schwangerschaft
Natürlich ist Übergewicht nicht immer ein k.o.-Kriterium beim Schwanger werden. Viele Frauen werden trotz überflüssiger Pfunde schwanger. Aber das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes – der leider beim Kind schon den Grundstein für eine eigene Zuckerkrankheit legt – ist erhöht. Auch gibt es häufiger Frühgeburten und erhöhtes Geburtsgewicht.
Da während der Schwangerschaft der erhöhte Blutzucker aus dem mütterlichen Kreislauf 1:1 an das Ungeborene weitergegeben wird, kommen diese Babys tatsächlich des Öfteren mit einem angeborenen Diabetes zur Welt. Diese Kinder müssen dann oft eine Leben lang Insulin spritzen.
Männliche Fruchtbarkeit
Auch bei Männern kann Übergewicht die Fruchtbarkeit einschränken: Zum einen natürlich auch hier über einen zu hohen Östrogenspiegel. Der Mann „verweiblicht“ sozusagen. Beim Mann wirkt sich der daraus resultierende Mangel an Testosteron direkt auf die Fruchtbarkeit aus. Die Produktion der Spermien ist dann häufig eingeschränkt und auch die Spermienqualität kann sinken. Zu allem Übel kann es auch zu Erektionsstörungen kommen.
Was tun?
Bei Übergewicht kann sich schon eine geringe Gewichtsabnahme um 10 – 15 % sehr vorteilhaft auf die Fruchtbarkeit auswirken. Ideal ist ein BMI (body mass index) zwischen ca. 18,5 und 25. Da möchte ich mich aber nicht zu strikt festlegen, da dieser Wert immer individuell betrachtet werden sollte.
Langfristig gesund abzunehmen ist die beste Lösung. Diäten bringen erfahrungsgemäß nur kurzfristigen Erfolg, haben aber oft Fallen wie den Jo-Jo-Effekt im Gepäck. Außerdem ist eine Ernährungsumstellung immer nur ein Baustein beim gesunden Abnehmen. Am besten funktioniert es, wenn man verschiedene Hebel gleichzeitig in Bewegung setzt.
Unser Körpergewicht wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, eine Rolle spielen:
- Die Ernährung
- Die individuelle Stressresistenz
- Die Qualität des Schlafs
- Die Qualität des Mikrobioms
- Die Leistungsfähigkeit des Stoffwechsels
Näheres dazu erfahren Sie auch auf meiner Seite zum gesunden Abnehmen .
Neben der Verbesserung der Fruchtbarkeit wirkt sich eine gesunde Gewichtsreduktion meistens auch allgemein positiv auf die Gesundheit aus und sie führt zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität. Braucht´s noch mehr Argumente?