Fruchtbarkeit

Einnistung des Embryo

Gibt es dort vielleicht Probleme?  Wenn es auf natürlichem Wege nach einiger Zeit immer noch nicht geklappt hat und wenn medizinisch alles abgeklärt wurde und unauffällig ist oder wenn nach künstlicher Befruchtung und Embryonentransfer bei  guter Qualität der Embryonen zum wiederholten Male keine Schwangerschaft eingetreten ist – dann liegt ein solcher Verdacht nahe.

 

Keine Einnistung des Embryos wegen Störungen der Blutgerinnung

Einnistung des EmbryoFür Einnistungsprobleme kann es verschiedene Ursachen geben: es kann z.B. eine  Störung in der Blutgerinnung die Einnistung erschweren oder gar verhindern. Wenn der Embryo versucht sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten ist er dort auf eine gute Blutversorgung angewiesen. Wenn aber genau an diesem Ort dann kleine Blutgerinnsel entstehen wird der Embryo nicht mehr ausreichend versorgt und kann sich nicht entwickeln.

Die Ursache kann eine genetische Mutation sein, die unter dem Namen Faktor V Leiden-Mutation bekannt ist. Hier liegt eine angeborene Gerinnungsstörung vor, die am Faktor V der Gerinnungskaskade ansetzt. Sie führt dazu, dass das Blut schneller verklumpt. Schätzungsweise sind 5 % der Bevölkerung von dieser Genmutation betroffen. Die Auswirkungen sind aber individuell unterschiedlich ausgeprägt. Ihr Arzt kann diese Erkrankung über eine Blutuntersuchung diagnostizieren. Die Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch sieht meistens so aus, dass schon im Vorfeld gerinnungshemmende Medikamente verordnet werden. Meist zuerst ASS 100 (sogenanntes Baby-Aspirin) und nach Embryotransfer wird  häufig Heparin verschrieben.

Es gibt allerdings auch andere Störungen bei der Blutgerinnung, die einen unerfüllten Kinderwunsch verursachen können.

 

Immunologische Einnistungsprobleme

Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle beim Schwanger werden und bei der Einnistung.  Es kontrolliert schon die Spermien, die den Muttermund passieren wollen. Anatomisch gesehen bildet die Passage Scheide, Muttermund, Gebärmutter, Eileiter und Eileitertrichter eine offene Verbindung in die Bauchhöhle . Es ist also zum Schutz der Gesundheit sehr wichtig, dass auf diesem Weg keine Keime ungehindert in den Körper wandern können. Hierzu selektiert ein funktionierendes Immunsystem alles, was es dort vorfindet in folgende Kategorien:

  • körpereigen – wird toleriert
  • körperfremd und schädlich – also zu bekämpfen
  • körperfremd aber unschädlich – wird also toleriert

Wenn entweder Spermien oder auch der Embryo vom Immunsystem der 2. Gruppe zugeordnet werden – also körperfremd und schädlich – dann haben sowohl Spermien als auch Embryo wenig Überlebenschancen. Im Idealfall erkennt der Körper zwar die Spermien als körperfremd, allerdings tragen diese bestimmte Botenstoffe, die das weibliche Immunsystem beruhigen. Beim Embryo erkennt das Immunsystem, dass dieser zur Hälfte aus fremdem Material besteht – und hier sollte die Einschätzung des weiblichen Immunsystems lauten: körperfremd aber unschädlich, wird toleriert.

Auch für die Beschaffenheit des Schleims im Gebärmutterhals  spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle – wenn um den Eisprung herum, also während der fruchtbaren Tage in diesem Schleim zu viele Killerzellen sind, kommen die Spermien dort nicht hindurch.

 

Diagnostik und Behandlung von Einnistungsproblemen

Immunologische Diagnostik ist aufwendig und teuer. Vielleicht findet sie aus diesem Grund auch bei künstlicher Befruchtung erst nach dreimaligem Fehlversuch statt. Wenn es sich dann herausstellt, dass eine Immunreaktion vorliegt, fragen sich die Paare natürlich auch – warum mussten wir  drei mal durchs Tal der Tränen? Warum kann das nicht schon vorher geklärt werden?

Die schulmedizinische Therapie einer immunologischen Störung ist aber auch schwierig und oft nicht sehr erfolgreich. Es gibt sogenannte „Partnerimmunisierungen“, die unter Umständen für eine gewisse Zeit die Immunreaktion unterdrücken. Funktioniert aber auch nicht immer. Dann werden manchmal vor einem Embryotransfer Infusionen mit bestimmten ungesättigten Fettsäuren vorgenommen, da diese das Immunsystem positiv beeinflussen. Hilft auch nicht immer, schadet aber auch nicht.

 

Naturheilkundliche Behandlung von Einnistungsstörungen

Hier treffen sich Schulmedizin und naturheilkundliche  Therapie: Es ist für mich immer hilfreich zu wissen, wo medizinisch  die Probleme bei der Einnistung vermutet werden. So würde ich z.B. eine bekannte Blutgerinnungsstörung ganz anders in die Therapie mit einbeziehen als ein immunologisches Problem.

Grundsätzlich steht am Anfang der Behandlung eine ausführliche Diagnose. Nach der Einschätzung Ihres persönlichen Musters können wir in die Behandlung einsteigen. Außerdem   wenden wir uns dem Lebensumfeld zu: Gerade  Störungen des Immunsystems können besser werden,  wenn im Alltag weniger „Reibungspunkte“ sind. Es ist gut, wenn z.B. die Ernährung Ihrem Typ entspricht und Nahrungsmittelunverträglichkeiten erkannt werden. Außerdem können wir auch zusätzlich bestehende Allergien behandeln um das Immunsystem zu entlasten.

 

Therapiemöglichkeiten

Stellen Sie sich Ihr Immunsystem wie ein Fass vor: eine gewisse Menge an negativen Einflüssen kann dort hinein und macht dann auch keine spürbaren Probleme. Das Immunsystem geht mit diesen Dingen angemessen um. Aber wenn die Flut an unverträglichen Dingen, sei es über die Nahrung, Allergenen im Alltag oder auch ständiger Stress irgendwann zu viel werden, dann läuft das Fass über. Und dann passt vielleicht der Embryo nicht mehr hinein. In der Therapie versuchen wir, möglichst viele solcher Einflüsse aufzuspüren und zu entschärfen. Die Therapie könnte also aus unterschiedlichen Bausteinen bestehen:

  • Ernährungsberatung
  • Entgiftung
  • Desensibilisierung von Allergien
  • Akupunktur
  • Kräuterheilkunde
  • Entspannungstechniken
  • Hypnose

Bitte beachten Sie auch hier, dass eine integrative Behandlung Ihres Kinderwunsches – das heißt, die Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde ein großes Fachwissen auf beiden Ebenen voraussetzt, um erfolgreich zu sein.

 

Praxistipp:

Wenn bei Ihnen ein Embryotransfer geplant ist, dann können Sie am Abend vor dem Transfer nochmal mit Ihrem Partner schlafen, wenn Sie sich danach fühlen. Im Sperma Ihre Partners sind bestimmte Stoffe enthalten, die eine Einnistung unterstützen.  

Wenn Sie in Ihrem Fall eine Beratung und Behandlung von immunologischen Problemen bei unerfülltem Kinderwunsch möchten, dann besuchen Sie mich in meiner Praxis in Rastede. Ich bin auch aus Westerstede, Oldenburg oder Bremen kommend sehr gut zu erreichen.